Migräne- Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson prophylaktisch

Migräne- Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson prophylaktisch

Anfallsartig auftretende Migräneattacken gehören für etwa 10 % der Menschen zum täglichen Leben. Um diesen Anfällen vorzubeugen, setzt man seit Anfang der 1970er-Jahre die progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobsen ein.

Man geht davon aus, dass Patienten mit Migräne eine erhöhte autonome Aktivierung haben, der Therapeuten mit systematischer Entspannung entgegensteuern können. Eine Übersichtsarbeit fasst nun die empirischen Belege für die Wirksamkeit von PMR zusammen. Die Wissenschaftler führten eine Literaturrecherche auf PubMed für einen Zeitraum von 1970 bis einschließlich 2015 durch. Sie ermittelten 14 Studien, die sie in ihrer Arbeit kritisch zusammenfassten.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Datenlage zu den Effekten von PMR in der Migränetherapie weniger solide als erwartet ist. Sie kritisierten, dass in der Hochphase der Forschung keine einheitliche Kopfschmerzklassifikation vorlag. Zudem beinhalteten die Interventionen teilweise nur vereinzelte PMR-Elemente. Geht man jedoch davon aus, dass unterschiedliche Entspannungstechniken und Biofeedbackmethoden ähnliche Wirkungen bei Migräne haben, kommen Entspannungsverfahren auf vergleichbare Effekte wie medikamentöse Therapien.

In einer Studie mit 50 Probanden mit Migräne und 46 gesunden Kontrollpersonen, konnten die Forscher zeigen, dass eine regelmäßige PMR ein effektives nichtmedikamentöses Verfahren bei Migräne ist. lis Manuelle Medizin 2019; 57: 91-99

Comments are closed.